„Starkes Ehrenamt – für ein gutes Leben auf dem Land!“ am 26. und 27. Januar 2022 – online – und die KLB Deutschland ist wieder dabei!
Die KLB Deutschland gestaltet das Fachforum 20 „Ehrenamt der Zukunft – anerkannt und wertgeschätzt!“ am Donnerstag, den 27. Januar 2022 von 10.-11.00 Uhr
Unsere Gesellschaft, unser Zusammensein lebt vom Ehrenamt. In vielfältigen Bereichen übernehmen Menschen Verantwortung und gestalten unser Miteinander. Das Ehrenamt verändert sich mit den Menschen und ihren Lebensphasen. Das haben nicht zuletzt die Freiwilligensurveys der vergangenen Jahre belegt. Zur Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten werden immer seltener langfristige Verpflichtungen eingegangen, projektbezogene Aufgaben hingegen gerne. Ziel, Erfolg und Ende sind besser absehbar und die Verpflichtung an die jeweiligen Lebensphasen anzupassen. Intrinsische Motivation allein reicht nicht, um sich dieser Verpflichtung und Verantwortung zu öffnen. Was brauchen Ehrenamtliche?
Professor Dr. Paul Zulehner wird erste Ergebnisse seiner Studie vorstellen: Wie erleben engagierte Menschen ihre ehrenamtliche Tätigkeit? Was motiviert sie, was „gewinnen“ sie durch ihren Einsatz? Welche Unterstützungen erwarten sie? Werden sie geschätzt? Können sie lediglich beraten oder auch mitentscheiden?
Luise Braun, Ebersberger Land und KLB München-Freising, und Anja Weiß, kfd, beide selbst ehrenamtlich engagiert und mit Ehrenamtlichen zusammenarbeitend werden den Blick aus und auf die Praxis ermöglichen. Wie betrachten sie die Erkenntnisse der Studie. Was folgt daraus für ihr eigenes Engagement und für ihre Organisation, die mit Ehrenamtlichen arbeitet, auf ehrenamtliches Engagement angewiesen sind. Welche Erfahrungen machen sie, wie stärken und begleiten sie?
Nicole Podlinski, Bundesvorsitzende der KLB Deutschland wird das Fachforum moderieren.
Die Katholische Landvolkbewegung Deutschland ist Mitglied im Rentenbündnis der katholischen Verbände. In der untenstehenden Pressemitteilung fordern KLB, Familienbund der Katholiken, die Katholische Arbeitnehmerbewegung, die katholische Frauengemeinschaft Deutschlands und Kolpingwerk Deutschland einen verstärkten Einsatz für eine tiefgreifende Reform des Rentensystems.
Die KLB Deutschland fordert eine strengere Regulierung des Bodenmarkts zur Stärkung bäuerlicher Familienbetriebe.
Auf ihrer Herbsttagung hat sich die Katholische Landvolkbewegung Deutschland intensiv mit der aktuellen Situation auf dem Bodenmarkt befasst – und den dringend erforderlichen Maßnahmen.
Seit Jahren werden hinsichtlich der Verbesserung der Agrarstruktur in Deutschland Vorhaben benannt, aber nicht realisiert. Mit Blick auf die vergangenen Jahre muss festgestellt werden, dass sich die Situation stattdessen stetig weiter verschlechtert hat:
Die Kaufpreise von Agrarflächen sind weiter gestiegen, allein 2019 um 4,7%, die Pachtpreise entsprechend.
Seit 15 Jahren liegen die Pachtpreise erheblich über den Grundrenten, obwohl dies nach § 4 Abs. 1, S. 3 Landpachtverkehrsgesetz nicht zulässig ist.
Der Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsflächen mit täglich 60 ha ist noch weit von dem Ziel, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2030 auf maximal 30 ha/Tag zu halbieren, entfernt.
Die Regelungen zur Vergabe der noch verbliebenen Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) wurden weder überarbeitet noch deren praktische Umsetzung kontrolliert.
Die Situation für ortsansässige bäuerliche Familienbetriebe hat sich weiterhin verschlechtert. „Immer mehr junge Menschen verweigern die Hofnachfolge, da sie wegen fehlender Flächen bzw. zu hoher Pachtpreise kein ausreichendes Einkommen erwirtschaften können. Der Weg aus der Landwirtschaft ist reizvoller als in die Landwirtschaft“, machte der neue Vorsitzende der KLB Deutschland, Dr. Kurt Kreiten, deutlich. „Damit geben wir in Deutschland einen Wirtschaftsbereich dauerhaft auf, der nicht nur zur Ernährung, sondern auch zum Erhalt lebenswerter ländlicher Räume unabdingbar notwendig ist.“
In ihrem Positionspapier fordert die KLB Deutschland die zukünftigen Koalitionspartner SPD, Die Grünen und FDP auf, Verantwortung zu übernehmen, damit die Ziele einer ausgewogenen Agrarstruktur und der Abwehr außerlandwirtschaftlicher Investitionen in der nächsten Legislaturperiode endlich erreicht werden.
Das Positionspapier mit den einzelnen Forderungen finden Sie hier:
Am 17. Oktober wurde die Erntekrone dem Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier in der Kirchengemeinde St. Victobur in Südbrookmerkland von Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, Ricarda Rabe, der Vorsitzenden des Evangelischen Dienstes auf dem Land, und Nicole Podlinski, der Bundesvorsitzenden der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland übergeben.
Im ökumenischen Gottesdienst wurde anhand der Kartoffel, der Milch, des Specks und der Fische nicht nur an die Vielfalt unserer Ernährung, sondern vor allem an die vielfältigen Tätigkeiten der bäuerlichen Familien im Stall und auf dem Acker erinnert und aufgrund der Küstennähe auch die Fischerei nicht vergessen. Mit dem Gottesdienst und der Erntekrone wird der Blick auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft gelenkt, die Arbeit und Leistung gerade in der bäuerlichen Landwirtschaft deutlich gemacht und hervorgehoben. Erntedank erinnert uns an die Abhängigkeit des Menschen von der Natur, ohne deren gute Gaben ein Überleben nicht möglich ist, lässt uns dankbar sein für Gottes Gaben und für die Arbeit der Landwirtsfamilien.
Als KLB Deutschland freuen wir uns, dass mit dem neuen Format – nicht mehr zentral in Berlin, sondern draußen bei den Menschen auf dem Land – der Blick auf die unterschiedlichsten Regionen gelenkt wird. So wurde auf dem kleinen Erntedankmarkt, den die Menschen in Südbrookmerland bunt bestückt hatten, die Vielfalt des Lebens auf dem Land deutlich, von der Getreidemühle über den Holzbackofen, den Holzschuhschnitzer bis zum Teezelt der Landfrauen … ehrenamtliches Engagement ist der tragfähige Boden für ein buntes und kulturell vielfältiges Leben weit ab von den Städten. In Südbrookmerland wurde der Bundesvorstand der KLB Deutschland tatkräftig vom neuen Mitglied der KLB, dem Verein der Ehemaligen und Förderer der KLVHS Oesede unterstützt.
Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier machte in seinen Worten deutlich, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir jeden Tag vor gedeckten Tischen sitzen und die Regale in den Supermärkten übervoll sind. Dennoch gehen die Menschen mit Nahrungsmitteln oft sorglos und verschwenderisch um. Erntedank heißt wertzuschätzen, was auf dieser Erde zu unserem Wohl wächst, was von Landwirtinnen und Landwirten produziert wird, achtsam damit umzugehen und es zu genießen. Damit zollen wir auch den Menschen, die sie produzieren, unsere uneingeschränkte Wertschätzung – Danke!
Bei der Wahl der Persönlichkeiten aus den katholischen Organisationen in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken auf der 27. Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Organisationen Deutschlands im Juli 2021 wurde die beiden Vertreter*innen der KLB Deutschland mit großer Stimmzahl gewählt. Nicole Podlinski, die Bundesvorsitzende, und Hubert Wernsmann, der Bundesseelsorger, werden in der nächsten Periode die Belange der Menschen im ländlichen Raum und der KLB Deutschland im ZdK vertreten. Nicole Podlinski war bereits in den vergangenen Jahren im ZdK aktiv. Sie hatte die damalige Bundesgeschäftsführerin Katharina Knierim abgelöst und ist beim Synodalen Weg als Synodale beteiligt. Hubert Wernsmann wurde neu gewählt. Er löste Heinz-Georg Büker ab, der nicht wieder zur Verfügung stand.
Nicole Podlinski will im ZdK die Stimme der Menschen im ländlichen Raum vertreten – in Deutschland, Europa und weltweit. Ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement bei Brot für die Welt, AGIAMONDO,ILD und als Entwicklungshelferin in Übersee sind ihre Basis dafür. Besonders am Herzen liegt ihr, die Interessen von Frauen in der Landwirtschaft und der kleinbäuerlichen Erzeugung sowie im ländlichen Raum sichtbarer machen zu machen.
Hubert Wernsmann will sich im ZdK dafür einsetzen, Kirche neu und an neuen Orten zu denken – unter Beachtung der spezifischen Pastoral in ländlichen Räumen. Er will dabei mitwirken, die Leitungsaufgaben der Kirche neu zu beschreiben und das Potenzial von Menschen in den (ländlichen) Gemeinden stärker wertzuschätzen. Zudem wird er sich in Fragen zu Ehe, Partnerschaft und Familie unter Berücksichtigung der spezifischen Anliegen von Menschen in ländlichen Räumen einbringen.
Wir alle sind nach den Starkregenfällen in Deutschland im Juli noch immer tief erschüttert, sehen die Bilder in den Medien, die Zerstörung, aber auch die vielen helfenden Hände. Nicht alle können selbst zupacken. Aber unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die so viel verloren haben! Für alle, die in Gemeinschaft beten und bitten wollen, hat der Bundesseelsorger der KLB Deutschland Hubert Wernsmann eine Andacht gestaltet.
Gott des Lebens,
wir sind erschrocken und aufgewühlt:
Das Hochwasser der vergangenen Tage
hat Menschen fortgeschwemmt.
Der Starkregen hat Keller geflutet und Straßen überspült.
Viele bangen um ihre Angehörigen und um ihr Zuhause.
Gott, wir rufen zu dir
wie der Beter aus dem Gebetbuch des Volkes Israel:
„Rette mich, Gott!
Das Wasser steht mir bis zum Hals.
Ich bin versunken in tiefem Schlamm
und finde keinen festen Grund.
In tiefes Wasser bin ich geraten.
Eine Flutwelle spülte mich fort.“
(Psalm 69,2+3).
Gott,
wir bitten dich um Trost und Beistand
für alle, deren Zuhause verwüstet ist,
die evakuiert werden mussten,
die Hab und Gut verloren haben.
Sende den Betroffenen die Hilfe, die sie brauchen:
Gott,
wir bitten Dich
um Frieden für die, die ihr Leben verloren haben,
und um Trost für ihre Angehörigen.
Gott,
wir bitten Dich
für die Männer und Frauen,
die an ihre Grenzen gehen, um anderen zu helfen,
die Menschen aus eingeschlossenen Häusern holen,
die Dämme sichern,
die für Notunterkünfte sorgen.
Sei du ihnen nahe bei allem, was sie tun.
Stärke sie und gib ihnen Geduld und Übersicht.
Gott,
wir erkennen, wie schnell sich das Klima verändert
und in welcher Bedrohung unsere Welt steht.
Diese Naturkatastrophe führt uns vor Augen,
was wir unserer Umwelt antun.
Hilf uns umzukehren.
Lass uns nicht gegen, sondern für und mit deiner
Schöpfung leben.
Als KLB Deutschland fühlen wir uns ganz besonders den Landwirtinnen und Landwirten verbunden, die in den Katastrophengebieten zum Teil ihre Existenzgrundlage verloren haben und gleichzeitig so viel tätige Hilfe mit ihren Maschinen und Händen beim Beseitigen von Schlamm und Zerstörung leisten. Daher bitten wir um Unterstützung über die Spendenkonten, die direkt den landwirtschaftlichen Betrieben helfen, damit zerstörte Gebäude, Technik, Felder und Wiesen schnellstmöglich wiederhergestellt werden können. Folgende Konten stehen dafür zur Verfügung:
Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes e.V.
Bank: Volksbank Köln-Bonn
IBAN: DE57 3806 0186 1700 3490 43
BIC: GENODED1BRS
Stichwort: Hochwasserhilfe Juli 2021
oder das Konto des Bäuerlichen Hilfsfonds für den Bereich des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V.
Nun sind wir alle gefragt, um Zukunft möglich zu machen!
Vor einem Jahr wurde die Zukunftskommission Landwirtschaft von der Bundesregierung eingesetzt, um Empfehlungen und Vorschläge zu erarbeiten für eine nachhaltige, d. h. ökologisch und ökonomisch tragfähige, sowie sozial verträgliche Landwirtschaft in Deutschland auch in Zukunft zu ermöglichen. Das nun von der Kommission gezeichnete Bild einer Landwirtschaft der Zukunft, die breite gesellschaftliche Anerkennung inklusive finanzieller Entlohnung für Landwirt*innen beinhaltet, die zum Erhalt der Biodiversität beiträgt, die positiv auf das Klima wirkt, in der Tiere unter hohen Tierschutzstandards gehalten werden, die geprägt ist von einer fairen Gestaltung der Zusammenarbeit mit vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen, die regionale Kreisläufe stärkt sowie den Strukturwandel in der Landwirtschaft beendet und stattdessen die Zahl der Höfe wieder steigt, ist ein Bild, das sicher von vielen mitgetragen werden kann. Gleichzeitig beschreibt es die vielfältigen Anforderungen, die an Landwirt*innen gestellt werden.
Wenn es den in der Gesellschaft Verantwortung Tragenden gelingt, die Umsetzung so einvernehmlich zu gestalten, wie die Zukunftskommission offensichtlich gemeinsam das Bild entwickelt hat, so kann das Zukunftsbild auch Wirklichkeit werden. Hier liegt nun die größte Herausforderung für alle Beteiligten:
für die Politik – ist sie bereit, konsequent Regeln zu beschließen und von EU-Partnern einzufordern, die auch unbequem sind;
für die Verbraucher*innen – sind wir bereit, Landwirt*innen nicht nur verbale Wertschätzung zukommen zu lassen, sondern auch die Preise zu zahlen, die die Produktionskosten abbilden, und unser Ernährungsverhalten zu ändern;
für den Lebensmittelhandel und die weiterverarbeitende Industrie – sind sie bereit, von Dumpingpreisen Abschied zu nehmen und die Landwirt*innen als Partner auf Augenhöhe zu achten;
für die Bürgerinnen und Bürger – sind wir bereit, den Umbau zu einem nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem anzuerkennen und mitzutragen?
Nur dann wird es möglich sein, die vor uns liegenden Herausforderungen auch zu bewältigen. Sicher mag über einzelne Aspekte der Entwicklungspfade, die von der Zukunftskommission aufgezeigt werden, diskutiert werden. Allerdings sollten wir nun daran arbeiten, das aus einem Zukunftsbild Landwirtschaft eine Landwirtschaft der Zukunft wird!