Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) Deutschland verständigt sich auf ein weites Familienbild
Lebhaft hat die KLB Deutschland auf ihrer Bundesversammlung am Wochenende in der KLVHS Petersberg in Erdweg bei München die Veränderungen der Familienformen diskutiert. Uneinig waren sich die Delegierten allerdings nur, ob es einer ausdrücklichen Beschlussfassung überhaupt bedarf, da die lnhalte doch eine völlige Selbstverständlichkeit sind und gelebte Realität widerspiegeln. Mit Blick auf den Internationalen Tag der Familie am Sonntag, auf das von Papst Franziskus ausgerufene weltkirchliche Jahr der Familie und den großen Druck, dem gerade Familien in der Zeit von Pandemie, Kriegen und Klimaveränderung ausgesetzt sind, ist es der KLB und ihren Mitgliedern in ganz Deutschland wichtig, Familien in all ihren Facetten zu stützen!
„Wir sehen die Familie als eine schützens- und unterstützenswerte Gemeinschaft von Menschen verschiedener Generationen. Als Verband von Christinnen und Christen auf dem Land widmen wir uns in unserer Bildungs- und Beratungsarbeit sowie in unseren pastoralen Aktivitäten besonders intensiv den Familien im ländlichen Raum.“ heißt es ausdrücklich in dem nahezu einstimmig verabschiedeten Antrag.
Die KLB betont, wie wichtig für Familien Räume und Gelegenheiten für Begegnung und Austausch sowie passende Unterstützungssysteme sind. Dafür nimmt sie Staat, Kirche und Gesellschaft und sich selbst in die Pflicht. Gerade im ländlichen Raum dürfen diese Unterstützungs- und Begegnungsangebote nicht weiter reduziert werden.
Ein besonderes Augenmerk legt die KLB Deutschland auf die Familienbetriebe und hier auf die bäuerlichen Familienbetriebe. In diesen Familien treffen die Erfordernisse und Besonderheiten einer Familie und die eines wirtschaftlichen Unternehmens aufeinander und fordern das Zusammenleben und Zusammenarbeiten heraus. Die Landwirtschaftliche Familienberatung, oft in Trägerschaft oder Kooperation mit der KLB, bietet Möglichkeiten der Unterstützung, der Beratung und der konkreten Hilfe. Die KLB selbst mit ihren vielen Gruppen vor Ort in den Gemeinden ist ein solidarisches Netzwerk und bietet solidarische Unterstützung für Familien in ihrem lebenslangen Lernprozess. Familie ist ein Ort, wo Menschen ihre Begrenzungen leben und zu verstehen lernen.
Als christlicher Verband sind wir davon überzeugt, dass sich in jeder verantwortlich gelebten Beziehung zwischen Menschen Gottes Liebe zeigt!
Anlässlich des Symposiums Bodenmarktforschung des BMEL am 5. Mai 2022 in Berlin greift die KLB Deutschland erneut ihre Beschlussfassung aus dem Herbst auf: an Seit Jahren werden hinsichtlich der Verbesserung der Agrarstruktur in Deutschland Vorhaben benannt, die bislang nicht realisiert wurden. Mit Blick auf die vergangenen Jahre muss festgestellt werden, dass sich die Situation stetig weiter verschlechtert hat: die Kaufpreise von Agrarflächen sind weiter gestiegen, allein 2019 um 4,7%, die Pachtpreise entsprechend. Seit 15 Jahren liegen die Pachtpreise erheblich über den Grundrenten, obwohl dies nach § 4 Abs. 1, S. 3 Landpachtverkehrsgesetz nicht zulässig ist. Der Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsflächen mit täglich 60 ha ist noch weit von dem Ziel, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2030 auf maximal 30 ha/Tag zu halbieren, entfernt. Die Regelungen zur Vergabe der noch verbliebenen Flächen der Bodenverwertungs- und verwaltungs GmbH (BVVG) wurden weder überarbeitet noch deren praktische Umsetzung kontrolliert.
Das Ziel einer ausgewogenen Agrarstruktur und der Abwehr außerlandwirtschaftlicher Investitionen ist nicht erreicht worden. Die Situation für ortsansässige bäuerliche Familienbetriebe hat sich weiterhin verschlechtert. „Immer mehr junge Menschen verweigern die Hofnachfolge, da sie wegen fehlender Flächen bzw. zu hoher Pachtpreise kein ausreichendes Einkommen erwirtschaften können. Der Weg aus der Landwirtschaft ist reizvoller als in die Landwirtschaft“, machte der neue Vorsitzender der KLB Deutschland, Dr. Kurt Kreiten, deutlich. „Damit geben wir in Deutschland einen Wirtschaftsbereich dauerhaft auf, der nicht nur zur Ernährung, sondern auch zum Erhalt lebenswerter ländlicher Räume unabdingbar notwendig ist.“
Hinzukommen neue Anforderungen an Agrarflächen durch Natur- und Klimaschutz, die zu einer Nutzungskonkurrenz landwirtschaftlicher Flächen untereinander führt: Erneuerbare Energien oder Nahrungsmittelproduktion.
Die KLB Deutschland fordert daher die zukünftigen Koalitionspartner für die kommende Legislaturperiode auf, Verantwortung dafür zu übernehmen, dass es auch in Deutschland für bäuerliche Familienbetriebe weiterhin attraktiv bleibt, Landwirtschaft aktiv zu betreiben, und jungen Landwirt*innen langfristige Perspektiven eröffnet werden. Dazu sind folgende Maßnahmen erforderlich:
Über diese Maßnahmen hinaus fordert die KLB Deutschland die zukünftige Bundesregierung auf, die Länder bei der Erstellung von Agrarstrukturgesetzen, die zu einer ausgewogenen Agrarstruktur und der Abwehr außerlandwirtschaftlicher Investitionen in Deutschland zu unterstützen und so vor allem bäuerliche Familienbetriebe zu erhalten und zu stärken.
Die Katholische Landvolkbewegung Deutschland (KLB), der Internationale Ländliche Entwicklungsdienst (ILD), PRORURE und die KLB in der Erzdiözese Bamberg und den anderen Diözesen rufen zur Solidarität mit unseren europäischen Geschwistern in der Ukraine auf. Im Gebet um Frieden sind wir an ihrer Seite!
Wie so viele schauen wir fassungslos und erschüttert auf die Kriegsgeschehnisse in der Ukraine, sehen dort unsere Partnerorganisationen und Freundinnen und Freunde einem Angriffskrieg ausgesetzt, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Wir fordern Präsident Putin auf, diesen Angriffskrieg und damit den Verstoß gegen das Völkerrecht unverzüglich zu beenden. Nur durch die Rückkehr zur Diplomatie kann das nutzlose Leid unschuldiger Ukrainerinnen und Ukrainer beendet werden. Wir hoffen und beten, dass die sich jetzt anbahnenden Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zu einem neuen Frieden führen.
Die Menschen in Deutschland, in Europa und in Russland rufen wir zur Solidarität mit der Ukraine sowie zum Friedensgebet auf. Die KLB richtet ihr Gebet insbesondere an den Friedensheiligen und Landvolkpatron Nikolaus von Flüe (mehr unter www.klb-deutschland.de).
Unseren Freundinnen und Freunden in der Ukraine sind wir in Gedanken und im Gebet verbunden und sichern ihnen unsere Unterstützung zu.
Bad Honnef, den 28. Februar 2022
Hier können Sie eine Andacht und den dazugehörigen Gebetszettel herunterladen:
KLB Gebet für den Frieden Febr. 2022_Andacht
KLB Gebet für den Frieden Febr. 2022_Gebetszettel
(Quelle: www.katholisch.de)
Der Bundesvorstand der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland zeigt sich traurig, enttäuscht und fassungslos angesichts der Erkenntnisse und Ergebnisse des Gutachtens. In einem offenen Brief werden Erwartungen an kirchliche Amtsträger gestellt und persönliche Konsequenzen von Bischöfen, Generalvikare und andere an dem Vertuschungssystem von sexuellem Missbrauch Beteiligte gefordert.
Den kompletten Wortlaut des Briefes finden Sie hier:
2022-01-25 Offener Brief Missbrauchsgutachten München
Die Katholische Landvolkbewegung Deutschland ist Mitglied im Rentenbündnis der katholischen Verbände. In der untenstehenden Pressemitteilung fordern KLB, Familienbund der Katholiken, die Katholische Arbeitnehmerbewegung, die katholische Frauengemeinschaft Deutschlands und Kolpingwerk Deutschland einen verstärkten Einsatz für eine tiefgreifende Reform des Rentensystems.
Die vollständige Pressemitteilung können Sie hier lesen:
PM Rentenbündnis zum Antritt der neuen Bundesregierung
Die KLB Deutschland fordert eine strengere Regulierung des Bodenmarkts zur Stärkung bäuerlicher Familienbetriebe.
Auf ihrer Herbsttagung hat sich die Katholische Landvolkbewegung Deutschland intensiv mit der aktuellen Situation auf dem Bodenmarkt befasst – und den dringend erforderlichen Maßnahmen.
Seit Jahren werden hinsichtlich der Verbesserung der Agrarstruktur in Deutschland Vorhaben benannt, aber nicht realisiert. Mit Blick auf die vergangenen Jahre muss festgestellt werden, dass sich die Situation stattdessen stetig weiter verschlechtert hat:
Die Situation für ortsansässige bäuerliche Familienbetriebe hat sich weiterhin verschlechtert. „Immer mehr junge Menschen verweigern die Hofnachfolge, da sie wegen fehlender Flächen bzw. zu hoher Pachtpreise kein ausreichendes Einkommen erwirtschaften können. Der Weg aus der Landwirtschaft ist reizvoller als in die Landwirtschaft“, machte der neue Vorsitzende der KLB Deutschland, Dr. Kurt Kreiten, deutlich. „Damit geben wir in Deutschland einen Wirtschaftsbereich dauerhaft auf, der nicht nur zur Ernährung, sondern auch zum Erhalt lebenswerter ländlicher Räume unabdingbar notwendig ist.“
In ihrem Positionspapier fordert die KLB Deutschland die zukünftigen Koalitionspartner SPD, Die Grünen und FDP auf, Verantwortung zu übernehmen, damit die Ziele einer ausgewogenen Agrarstruktur und der Abwehr außerlandwirtschaftlicher Investitionen in der nächsten Legislaturperiode endlich erreicht werden.
Am 17. Oktober wurde die Erntekrone dem Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier in der Kirchengemeinde St. Victobur in Südbrookmerkland von Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, Ricarda Rabe, der Vorsitzenden des Evangelischen Dienstes auf dem Land, und Nicole Podlinski, der Bundesvorsitzenden der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland übergeben.
Im ökumenischen Gottesdienst wurde anhand der Kartoffel, der Milch, des Specks und der Fische nicht nur an die Vielfalt unserer Ernährung, sondern vor allem an die vielfältigen Tätigkeiten der bäuerlichen Familien im Stall und auf dem Acker erinnert und aufgrund der Küstennähe auch die Fischerei nicht vergessen. Mit dem Gottesdienst und der Erntekrone wird der Blick auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft gelenkt, die Arbeit und Leistung gerade in der bäuerlichen Landwirtschaft deutlich gemacht und hervorgehoben. Erntedank erinnert uns an die Abhängigkeit des Menschen von der Natur, ohne deren gute Gaben ein Überleben nicht möglich ist, lässt uns dankbar sein für Gottes Gaben und für die Arbeit der Landwirtsfamilien.
Als KLB Deutschland freuen wir uns, dass mit dem neuen Format – nicht mehr zentral in Berlin, sondern draußen bei den Menschen auf dem Land – der Blick auf die unterschiedlichsten Regionen gelenkt wird. So wurde auf dem kleinen Erntedankmarkt, den die Menschen in Südbrookmerland bunt bestückt hatten, die Vielfalt des Lebens auf dem Land deutlich, von der Getreidemühle über den Holzbackofen, den Holzschuhschnitzer bis zum Teezelt der Landfrauen … ehrenamtliches Engagement ist der tragfähige Boden für ein buntes und kulturell vielfältiges Leben weit ab von den Städten. In Südbrookmerland wurde der Bundesvorstand der KLB Deutschland tatkräftig vom neuen Mitglied der KLB, dem Verein der Ehemaligen und Förderer der KLVHS Oesede unterstützt.
Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier machte in seinen Worten deutlich, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir jeden Tag vor gedeckten Tischen sitzen und die Regale in den Supermärkten übervoll sind. Dennoch gehen die Menschen mit Nahrungsmitteln oft sorglos und verschwenderisch um. Erntedank heißt wertzuschätzen, was auf dieser Erde zu unserem Wohl wächst, was von Landwirtinnen und Landwirten produziert wird, achtsam damit umzugehen und es zu genießen. Damit zollen wir auch den Menschen, die sie produzieren, unsere uneingeschränkte Wertschätzung – Danke!
https://klbdeutschland.de/cms/wp-content/uploads/Erntedankerklaerung-2021.pdf
Vom 24.-26. September 2021 fand die Bundesversammlung der KLB Deutschland in Oesede statt. Dabei wurde der neue Bundesvorstand gewählt.
von links nach rechts:
Dr. Kurt Kreiten, Nicole Podlinski, Dr. Vera Schanz, Dagmar Feldmann, Andreas Klein, Hans Egger, Hubert Wernsmann
Wenn Sie nähere Informationen zu den Personen möchten, klicken Sie bitte hier: Neuer KLB Bundesvorstand gewählt
Bei der Wahl der Persönlichkeiten aus den katholischen Organisationen in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken auf der 27. Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Organisationen Deutschlands im Juli 2021 wurde die beiden Vertreter*innen der KLB Deutschland mit großer Stimmzahl gewählt. Nicole Podlinski, die Bundesvorsitzende, und Hubert Wernsmann, der Bundesseelsorger, werden in der nächsten Periode die Belange der Menschen im ländlichen Raum und der KLB Deutschland im ZdK vertreten. Nicole Podlinski war bereits in den vergangenen Jahren im ZdK aktiv. Sie hatte die damalige Bundesgeschäftsführerin Katharina Knierim abgelöst und ist beim Synodalen Weg als Synodale beteiligt. Hubert Wernsmann wurde neu gewählt. Er löste Heinz-Georg Büker ab, der nicht wieder zur Verfügung stand.
Nicole Podlinski will im ZdK die Stimme der Menschen im ländlichen Raum vertreten – in Deutschland, Europa und weltweit. Ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement bei Brot für die Welt, AGIAMONDO,ILD und als Entwicklungshelferin in Übersee sind ihre Basis dafür. Besonders am Herzen liegt ihr, die Interessen von Frauen in der Landwirtschaft und der kleinbäuerlichen Erzeugung sowie im ländlichen Raum sichtbarer machen zu machen.
Hubert Wernsmann will sich im ZdK dafür einsetzen, Kirche neu und an neuen Orten zu denken – unter Beachtung der spezifischen Pastoral in ländlichen Räumen. Er will dabei mitwirken, die Leitungsaufgaben der Kirche neu zu beschreiben und das Potenzial von Menschen in den (ländlichen) Gemeinden stärker wertzuschätzen. Zudem wird er sich in Fragen zu Ehe, Partnerschaft und Familie unter Berücksichtigung der spezifischen Anliegen von Menschen in ländlichen Räumen einbringen.
Wir alle sind nach den Starkregenfällen in Deutschland im Juli noch immer tief erschüttert, sehen die Bilder in den Medien, die Zerstörung, aber auch die vielen helfenden Hände. Nicht alle können selbst zupacken. Aber unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die so viel verloren haben! Für alle, die in Gemeinschaft beten und bitten wollen, hat der Bundesseelsorger der KLB Deutschland Hubert Wernsmann eine Andacht gestaltet.
Bitte klicken Sie hierzu auf folgenden Link: Andacht Hochwasserkatastrophe 2021