„An den Bayerischen Landtag wird appelliert, die Bayerische Staatsregierung aufzufordern, die soziale und ökologische Transformation im Freistaat zu verwirklichen. Dazu soll ein entsprechendes Konzept auf der Basis eines breit angelegten Dialogprozesses und einer parlamentarischen Anhörung entwickelt und mit den zuständigen Gremien auf Bundes- und Europaebene abgestimmt werden.“
Bild: Bierfreund, Simon
Begründung
Wir, die Unterzeichnenden, beobachten, dass Corona, Klimawandel, Artensterben, Ungleichheit mit einhergehender sozialer Desintegration und wachsendem Populismus sowie andere Alarmsignale unserer Zeit sich überlagern und wechselseitig verstärken. Dies legt nahe, dass viele dieser Phänomene eine gemeinsame Ursache haben: Die gegenwärtige, neoliberale Art und Weise, Wirtschaft und Gesellschaft zu organisieren, in deren Folge die Gesellschaft sich polarisiert, natürliche Ressourcen übernutzt und verschmutzt, Lebensräume verkleinert, Pandemien Wege bereitet werden usw. Wir sind überzeugt, dass die Auswüchse der „Hyperglobalisierung“ zurückgefahren werden müssen und sehen uns in Übereinstimmung mit Entwicklungshilfeminister Gerd Müller, der zum Tag der Erdüberlastung am 03.05.2020 sagte: „Die Corona-Krise ist ein Weckruf an die Menschheit, mit Natur und Umwelt anders umzugehen. Ein Auslöser der Pandemie liegt auch am Raubbau an der Natur… Deshalb müssen wir umdenken und können nicht einfach zur Normalität der Globalisierung zurückkehren.“ Weiterlesen …
Die Katholische Landvolkbewegung Deutschland (KLB) und der evangelische Dienst auf dem Land (EDL) haben sich intensiv mit der Neuausrichtung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik befasst. In der jetztigen Ausnahmesituation durch die Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig eine regionale Wirtschaft und insbesondere eine regionale Versorgung mit Lebensmittel ist. Hierzu tragen die bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland in großem Maße bei. Sie gilt es auch bei der Neuausrichtung der GAP zu stützen.
Auf der Basis unseres Leitbildes einer nachhaltigen Landwirtschaft in ökonomischer, sozialer und ökologischer Dimension und mit dem Fokus auf die bäuerliche Landwirtschaft mit inhabergeführten Betrieben, die eigenverantwortlich arbeiten und sich einer auf zukünftige Generationen ausgerichteten Erzeugung von Mitteln zum Leben, einer ressourcenschonenden Wirtschaftsweise, dem Schutz der Umwelt, dem Erhalt der natürlichen Artenvielfalt und dem Respekt vor den Mitgeschöpfen und der Schöpfung verantwortlich fühlen, haben wir den vorliegenden Entwurf der EU-Kommission für eine neue europäische Agrarpolitik betrachtet und bewertet. Dabei ergeben sich aus unserer Sicht einige notwendige Änderungsbedarfe, die Sie in der angehängten Stellungnahme im Einzelnen finden.
Wir freuen uns, wenn wir damit die Diskussion zur Europäischen Agrarpolitik bereichern und die aus unserer Sicht dringend gebotene Berücksichtigung der Belange bäuerlicher Familienbetriebe fördern können.
Die gemeinsame Erklärung finden Sie in der pdf-Datei
Die Situation der Landwirtschaft im Kontext des Klimawandels besser zu verstehen und Handlungsoptionen auszuloten, dazu trugen ca. 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland bei. Konkret waren es in den Vorträgen, Dialogen und Workshops engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Verbänden, Beratung, entwicklungspolitischen Organisationen, Wissenschaft und Kirche. Deutlich wurde, dass die dringlichen, notwendigen Transformationsprozesse auf der Ebene der Verbraucherinnen und Verbraucher ein deutlich anderes Konsum- und v.a. Ernährungsverhalten bedeuten, auf der Ebene der Landwirtschaft neue, auch grundlegend andere Geschäftsmodelle. Einigkeit bestand darin, dass dazu ein Gesellschaftsvertrag von Nöten ist. Hilfreich kann dabei als ethischer roter Faden die Enzyklika Laudato si sein.
Die Kooperationsveranstaltung von Akademie Franz Hitze Haus mit der Katholischen Landvolkbewegung (Bundesverband), der Katholischen Landvolkbewegung im Bistum Münster und der Deutschen Kommission Justitia et Pax fand vom 28.2. bis 1.3.2020 in Münster statt.
Die KLB Deutschland unterstützt den offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, den Sarah Schulte-Döinghaus (KLJB-Bundesvorsitzende) und Niklas Wagener (Mitglied des Bundesvorstands der Grünen Jugend) formuliert haben. Sie fordern:
Die Einhaltung des 1,5°-Ziels in der Landwirtschaftspolitik.
Die Anerkennung und die Förderung der Umweltleistungen der Landwirtschaft:
Vom CO2-Emittenten zur CO2-Senke.
Degradierungsprozesse auf Acker- und Grünlandstandorten aufzuhalten.
Als Aufruf zum Dialog versteht sich die gemeinsame Stellungnahme kirchlicher Landorganisationen zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“.
Obwohl das Grundanliegen befürwortet wird, sehen die Unterzeichner weitreichende Konsequenzen für Landwirtschaft und Gesellschaft, die
nicht näher betrachtet werden. Weiterlesen …
Die KLB setzt sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ein. Es gilt, die Erde, „unser gemeinsames Haus“ für alle jetzt lebenden Menschen und die zukünftigen Generationen so zu bewahren, dass ein menschenwürdiges Leben möglich ist. Die fortschreitende Erderwärmung stellt dieses Ziel grundlegend in Frage. Daher hat die KLB Passau bei ihrer letzten Diözesanversammlung ein Positionspapier zum Thema „Landwirtschaft und Klimaschutz“ beschlossen.
Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) bedauert die fortbestehende Erlaubnis des Kükentötens, sieht aber auch positive Aspekte eines entsprechenden Urteils des Bundesverwaltungsgerichts. „Wir lehnen das Töten männlicher Küken aus rein ökonomischen Gründen ab“, sagte die stellvertretende KLB-Bundesvorsitzende Bettina Locklair auf Anfrage von „Kirche-und-Leben.de“. Zugleich begrüßte sie, dass die Erlaubnis nur noch für eine Übergangszeit besteht.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte am Donnerstag entschieden, dass Legehennenbetriebe männliche Küken weiterhin kurz nach dem Schlüpfen töten dürfen. Die Aufzucht von Hähnen, die keine Eier legen und kaum Fleisch für die Mast ansetzen, ist für die Betriebe unwirtschaftlich.
Die Katholische Landvolkbewegung Deutschland solidarisiert sich mit „Fridays for Future“
Mit Protestaktionen in mehr als 100 Ländern und allein in Deutschland in fast 200 Orten setzen hunderttausende Schülerinnen und Schüler seit Wochen ein eindrucksvolles Zeichen für ein konsequenteres Eintreten gegen die Klimakrise und für eine sichere Zukunft.
Gemeinsam mit 15 Landeskirchen, kirchlichen Einrichtungen und Organisationen im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit zollt die Katholische Landvolkbewegung Deutschland den Schülerinnen und Schülern großen Respekt und unterstützt die Anliegen der jungen Generation. Weiterlesen …
Mit wertschätzenden Debatten gemeinsame Perspektiven entwickeln.
Dieser Appell der KLB Deutschland wurde auf der diesjährigen Bundesversammlung in Steingaden verabschiedet:
Die in der Katholischen LVHS Wies tagende Bundesversammlung der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) sieht die Sorgen und Nöte, die derzeit Bauernfamilien in Deutschland umtreiben. Viele in der Landwirtschaft Tätige haben das Gefühl, dass eine wachsende Zahl von Menschen ihre Arbeit auf den Höfen und Feldern nicht mehr verstehen, ihnen zum Teil misstrauen. Sie spüren, dass diese Entwicklungen sie stark berühren und ihr Selbstverständnis als Bauernfamilien in Frage stellen. Immer häufiger ist die Folge Frustration, Resignation und daraus die bittere Entscheidung, für sich und die nächste Generation keine Zukunft mehr in der Landwirtschaft zu sehen. Dies sind überwiegend bäuerliche Familienbetriebe, für deren Erhalt sich die KLB in ihrem Leitbild einsetzt. Weiterlesen …