- 09. Apr 2019
- by bundesstelle
- in Landwirtschaft
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Die Zukunft bäuerlicher Familienbetriebe sichern!
Mit wertschätzenden Debatten gemeinsame Perspektiven entwickeln.
Dieser Appell der KLB Deutschland wurde auf der diesjährigen Bundesversammlung in Steingaden verabschiedet:
Die in der Katholischen LVHS Wies tagende Bundesversammlung der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) sieht die Sorgen und Nöte, die derzeit Bauernfamilien in Deutschland umtreiben. Viele in der Landwirtschaft Tätige haben das Gefühl, dass eine wachsende Zahl von Menschen ihre Arbeit auf den Höfen und Feldern nicht mehr verstehen, ihnen zum Teil misstrauen. Sie spüren, dass diese Entwicklungen sie stark berühren und ihr Selbstverständnis als Bauernfamilien in Frage stellen. Immer häufiger ist die Folge Frustration, Resignation und daraus die bittere Entscheidung, für sich und die nächste Generation keine Zukunft mehr in der Landwirtschaft zu sehen. Dies sind überwiegend bäuerliche Familienbetriebe, für deren Erhalt sich die KLB in ihrem Leitbild einsetzt.
Die Strukturbrüche und deren Folgen, die dieses beschleunigte Bauernsterben für die ländlichen Räume haben, sind heute schon sichtbar. Die gesellschaftlich bedeutsame Rolle der Bauernfamilien im Dorf und in der Kirche geht endgültig verloren.
Diese Sorgen und Nöte erfahren wir als KLB vor Ort in den Diözesen tagtäglich, in Gesprächen mit den Bauern und Bäuerinnen, die in unseren Reihen mittun, und auch durch die Arbeit der ländlichen Familienberatung.
Bauern und Bäuerinnen wissen, dass sie durch ihr Tun mehr als nur Nahrungsmittel produzieren, dass sie Verantwortung tragen, für sauberes Trinkwasser, unser Klima, den Erhalt der Artenvielfalt und eine nachhaltige Entwicklung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Wir müssen feststellen, dass dieser Verantwortung in den letzten Jahrzehnten nicht konsequent genug Rechnung getragen wurde. Fehlentwicklungen müssen daher korrigiert werden.
Doch Veränderungen/Korrekturen brauchen Zeit. Dafür haben wir großes Verständnis und appellieren, sachlich über die zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik zu diskutieren. Aktuell empfinden viele Bauernfamilien das Gegenteil! Sie fühlen sich öffentlich an den Pranger gestellt, auch wenn sie gesetzeskonform gehandelt haben. Die Politik antwortet derzeit mit verschärfenden bürokratischen Verordnungen, die in den vorgegebenen Anpassungszeiträumen für immer mehr Bauernfamilien existenzbedrohend wirken – eine für viele verheerende Situation.
Wir fordern, dass den Bauernfamilien in Deutschland der notwendige Respekt und eine Wertschätzung für ihre Arbeit entgegengebracht wird. Diese Erklärung verbinden wir mit einem dringlichen Appell an die Politik, staatliche Behörden und Ämter, Medien, Naturschutz- und Tierschutzverbände, Kirchen und alle in unserer Gesellschaft Verantwortlichen, sowie Handel und Verbraucher: Schaffen wir ein von Respekt und Wertschätzung getragenes Klima des fairen Dialogs mit den Bauernfamilien. Nur so wird es gelingen, der großen gemeinsamen Herausforderung der Zukunft gerecht zu werden, unseren nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.
An die Bauernfamilien und den landwirtschaftlichen Berufsstand appellieren wir, dem Dialog nicht auszuweichen, ihre Bäuerlichkeit als die nachhaltige Perspektive einzubringen und zeitnah an konstruktiven Lösungen für eine Zukunft bäuerlicher Familienbetriebe mitzuarbeiten.
Für diesen Dialog steht die KLB auf allen ihren Ebenen zur Verfügung.
Verabschiedet bei der KLB-Bundesversammlung am 06. April 2019 in der KLVHS Wies – Steingaden
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