Einschränkung von Biopatenten für Züchtung und Landwirtschaft dringend geboten

BDP, BDM, Bioland, BÖLW, DBV, die Bevollmächtigte des Rates der EKD, KLJB und KLB veröffentlichen ein gemeinsames Positionspapier

Nach einem längeren Diskurs unter Moderation und Leitung der KLB und dem Kommissariat der Bischöfe in Berlin haben sich BDP, BDM, Bioland, BÖLW, DBV, die Bevollmächtigte des Rates der EKD, KLJB und KLB auf eine gemeinsame Position zur Einschränkung von Biopatenten geeinigt. Anlass waren die aktuellen Diskussionen zur Deregulierung der sog. neuen Gentechniken (NGT) auf EU-Ebene, die kurz vor dem Abschluss im Trilogverfahren stehen. Auch wenn sich die Beteiligten bei der Bewertung von NGT´s nicht einig sind, so fanden sie doch mit Blick auf die Biopatente eine gemeinsame Position. Für ein zukünftiges, resilientes, nachhaltiges und produktives Ernährungssystem ist Vielfalt eine Grundvoraussetzung – Vielfalt von Saat- und Pflanzengut ebenso wie der ungehinderte Zugang dazu und die Vielfalt unterschiedlicher bäuerlicher/landwirtschaftlicher Betriebsformen und Pflanzenzuchtbetriebe.

Der ungehinderte Zugang zu biologischem Material zur Pflanzenzüchtung muss sichergestellt werden, um das Sortenangebot in einer großen Vielzahl an Kulturarten für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die den ökologischen und ökonomischen Herausforderung Rechnung trägt, auch weiterhin gewährleisten zu können. Dies kann nur dann durch den Sortenschutz erreicht werden, wenn das Sortenschutzsystem nicht vom Patentsystem ausgehöhlt wird.

Grundlegend ist es unerlässlich, eine umfassende Einschränkung der Patentierung biologischen Materials zur Pflanzenzüchtung, welches auch in der Natur vorkommt, vorkommen könnte oder zufällig entstanden ist, vorzunehmen. Dieses Material muss uneingeschränkt für die Züchtung und Vermarktung neuer Sorten sowie für die Wertschöpfungskette zur Verfügung stehen.

Der Wortlaut des Positionspapier findet sich hier:

2025-06-12 Positionspapaier_Biopatente_final_komplett