Europas Friedensheiliger Bruder Klaus – Vorbild für Frieden durch Gerechtigkeit und Freundschaft

Anlässlich des Geburtstages von Niklaus von der Flüe am 25. September, des Schutzpatrons der Katholischen Landvolkbewegung (KLB), der Friedensheilige Europas, hat sich die KLB an die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, an die Kommissionspräsidentin der Europäischen Union, Frau Dr. Ursula von der Leyen, und an den Vorsitzenden der Europäischen Bischofskonferenz, Jean-Claude Kardinal Hollerich, gewandt, sich weiterhin für den Frieden in Europa einzusetzen.

Angesichts der bestehenden Konfliktherde auf dem europäischen Kontinent sowie der Situation der Flüchtlinge auf Lesbos, die nur stellvertretend für so viele stehen, bedarf es erheblicher Anstrengungen, damit der Frieden in Europa auch zukünftig gewahrt werden kann. Niklaus von der Flüe, dem es 1481 gelungen ist, mit dem „Stanser Verkommnis“ in der Schweiz einen Bürgerkrieg zu verhindern und bis heute in der Schweiz Frieden zu sichern, steht für diesen Auftrag der Friedenssicherung!

Mit dem nun vorgelegten EU-Migrationspaket sollen alle europäischen Mitgliedsstaaten in die Pflicht genommen werden, was nur gerecht ist. Solidarität und gemeinsam getragene Verantwortung sind dafür notwendig und eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenn die Aussagen im Vertrag von Lissabon ernstgenommen werden: „schöpfend aus dem kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas, aus dem sich die unverletzlichen und unveräußerlichen Rechte des Menschen sowie Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit als universelle Werte entwickelt haben.“

Papst Johannes Paul II hat uns bei seinem Besuch am Grab von Bruder Klaus im Jahr 1984 Denkwürdiges zum Leben in Frieden mit auf den Weg geben: „Der Friede ist ein hohes Gut, das immer nur um den Preis persönlicher oder gemeinschaftlicher Opfer erkauft werden kann.“ Weiterhin heißt es: „Ja, macht den Zaun nicht zu weit“ (die Eidgenossenschaft nicht zu groß), aber scheut euch nicht über den Zaun hinauszuschauen, macht die Sorgen anderer Völker zu euren eigenen und bietet über die Grenzen hinweg eine helfende Hand, und dies auf der Ebene eurer staatlichen Organe und Finanzmittel.“ Zudem nannte Papst Johannes Paul II. Dorothea Wies, Ehefrau von Niklaus von der Flüe, eine „heiligmäßige Frau“.

Wir Menschen, die wir uns in der KLB engagieren, nehmen diesen Auftrag, der sich jedem einzelnen von uns stellt, sehr ernst, auch zusammen mit christlich verankerten Ländlichen Bewegungen in den anderen Ländern Europas. Auf diese Menschen können die Bundeskanzlerin, die EU-Kommissionspräsidentin, die Bischöfe und die Staatschefs in der Europäischen Union bauen. Wir sind es, die vor Ort im persönlichen Kontakt andere dazu bewegen können, sich für ein friedliches Miteinander stark zu machen. Wir wissen, dass sie ihren Auftrag ernst nehmen und bitten sie den Respekt und das Vertrauen, die ihnen in Europa ganz persönlich entgegengebracht wird, zu nutzen, um den Frieden in Europa zu sichern und den Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, eine neue zu ermöglichen.

Der Bundesvorstand der KLB Deutschland am 25. September 2020